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144 Route 16.AJMER. Von Bombayförmigen, sondern noch aus horizontal geschichteten Steinen auf-
gemauert
(vgl. S. 189). Prachtvoll ist die aus stilisierten kufischen
Inschriften bestehende Flächendekoration, die zum schönsten dieser
Art in der ganzen mohammedanischen Kunst gehört.

Vom Tirpolia-Tor geht auch der schmale Fahrweg aus, der zur Höhe
des Târâgarh-Felsens (S. 142) hinaufführt. Anstieg etwas beschwerlich,
1 St. Oben an Stelle der 1832 abgetragenen Befestigungen ein Sanatorium
für englische Soldaten und schöne Aussicht.

Der Weg nach dem Anâ Sâgar-See, im NW. der Stadt, führt
bei einem modernen Jainatempel (Pl. B 2) vorüber, dessen Inneres
mit Spiegeln und Darstellungen aus der Jaina-Mythologie in wunder-
lichem
Flitterwerk ausgeschmückt ist.

Der *Anâ Sâgar (Pl. A B 1; 843m ü. M.) ist einer der vielen
schönen Stauseen Indiens und in seiner Anlage älter als die Stadt
(XII. Jahrh.). Im Frühjahr trocknet er aus und wird dann beackert.
An seinem SO.-Ufer erstreckt sich der Prachtpark *Daulat Bâgh,
eine Schöpfung Jehângîr’s, mit herrlicher, von Shâh Jehân er-
bauter
Uferterrasse und mehreren Pavillons, alles aus leuchtend
weißem Marmor, 1900-2 restauriert. Auf der Anhöhe nördl. fällt
die Residenz ins Auge, der Winterwohnsitz des brit. Regierungs-
agenten
und Chief Commissioners der Râjputâna.

Im SO. der Stadt ist das Mayo College zu erwähnen, eine 1885
eröffnete englische Erziehungsanstalt für die Söhne der Fürsten und
des hohen Adels der Râjputâna. Vor dem Hauptgebäude steht ein
Standbild des Vizekönigs Lord Mayo (1868-72), auf dessen Anregung
die Gründung der Anstalt zurückgeht. Im Park zerstreut die z. T.
eleganten Wohnhäuser der Prinzen von Jaipur, Kotah, Alwar, Bikanîr,
Jodhpur, Udaipur usw.

Hübsche Fahrt (vgl. S. 142) am Anâ Sâgar-See vorüber westl.
in vielen Windungen über einen Höhenrücken nach Pushkar,
(11,5km; 728m ü. M.), einem hinduistischen Wallfahrtsorte, der
im Okt./Nov. von nahezu 100000 Pilgern besucht wird. Der Ort,
mit 3800 Einw. und fünf großen modernen Marmortempeln, liegt
in einer tiefen Bodensenkung an dem gleichnamigen See, in dessen
trüber Flut die Pilger baden. Ein Tempel ist dem Brahma geweiht
(S. LVIII), der sonst in Indien nur noch in drei unbedeutenden Hei-
ligtümern
verehrt wird. Am Ufer ein einfaches Dâk Bungalow.


Der Ausflug nach Udaipur, der in ein vom europäischen
Verkehr fast unberührtes Gebiet führt und auch landschaftlich lohnt,
erfordert Tage, mit Einschluß von Chitorgarh Tage. Man
fährt auf der Schmalspurbahn Ajmer-Rutlam (S. 132) mit dem Nacht-
zug
in St., für 9 R. 1 a. erster Klasse, bis (115 M.)

Chitórgarh (412m; Dâk Bungalow, mäßig, 1,5km vom Bahn-
hof
), Station für die kleine Stadt Chitór, 2,5km nordöstl., jenseit des
Flüßchens Ghambhîr, über das eine alte zehnbogige Brücke führt.